Grußadresse der Chile Freundschaftsgesellschaft „Salvador Allende“

Die Chile Freundschaftsgesellschaft “Salvador Allende” als Mitorganisator des Veranstaltungszyklus „50. Jahrestag des zivil-militärischen Putschs in Chile 1973” überbringt der am 8. Juli tagenden Gewerkschaftskonferenz “Gegen den Krieg – gegen den sozialen Krieg!” kraftvolle solidarische Grüße.

Anders als es den europäischen und US-amerikanischen Militär- und Politik-Eliten lieb sein dürfte, sind die lateinamerikanischen Staaten bisher nicht der einseitigen Rhetorik und Propaganda gegen die russische Föderation gefolgt. – Zurecht, birgt doch die Internationalisierung des Krieges in der Ukraine durch die eingeforderte Unterstützung der europäischen und US-amerikanischen Sanktionspolitik gegen die russische Föderation, die Unterstützung weiterer Maßnahmen zugunsten einer Kriegspartei, wie die Lieferung von Waffen und Munition an die ukrainische Seite, eine Involvierung der lateinamerikanischen Staaten in eine militärische Auseinandersetzung und in einen Wirtschaftskrieg, die nicht ihren nationalen und internationalen Interessen entspricht.

Bereits in der Abschlusserklärung des II. Gipfeltreffens der Gemeinschaft lateinamerikanischen Staaten und der Karibik (Celac) vom 28./29. Januar 2014 in Havanna, Cuba erklärten 33 Staaten den Subkontinent zu einer Zone des Friedens, bekannten sich zu einer Kultur der Friedensförderung, zur Abrüstung und zur Ächtung von Atomwaffen.

Die Entwicklung eines dauerhaften Friedensprozesses in der Ukraine kann jedoch nur auf der Grundlage einer all- und gegenseitigen Anerkenntnis des Existenz- und Selbstbestimmungsrechts der in den Krieg involvierten regionalen Kriegsparteien sowie deren legitimer Sicherheitsinteressen funktionieren. – Wir begrüßen, dass sich auch lateinamerikanische Persönlichkeiten zur Übernahme von Verantwortung bei der Suche nach Waffenstillstandsmöglichkeiten als Voraussetzung für den dringend benötigten Frieden in der Region bereit erklären.

Das massive Leid und die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine trifft wieder einmal zuallererst die arbeitende Bevölkerung in den Staaten der Region, während die kriegsführenden Eliten und Oligarchen beider Staaten durch den Krieg keinerlei Einschränkungen ihres Reichtums und ihrer Privilegien befürchten müssen. Auch das westliche Rüstungskapital profitiert von riesigen Aufträgen der NATO-, EU-Staaten und der USA zur Aufrüstung der Ukraine, während weltweit die Inflation in Folge von Pandemie, Lieferengpässen und Krieg ansteigt. Saaten, Grundnahrungsmittel und Energie verteuerten sich seitdem exorbitant, was im globalen Süden gleichbedeutend mit Hunger und Vernichtung der kleinbäuerlichen Subsistenz ist, während in den reichen kapitalistischen Staaten die Arbeiterklasse Reallohn- und Einkommensverluste als zu zahlende “Freiheits-Dividende” für die massive Aufrüstung der Ukraine hinnehmen soll. – Dagegen wehren wir uns als Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen gemeinsam und international mit den jeweils eigenen Kampftraditionen der Arbeiterklasse in den verschiedenen Ländern, denn wir zahlen nicht für ihre Kriege und Krisen!

Vor diesen Hintergrund wünschen wir uns eine kämpferische internationale Konferenz von gewerkschaftlich organisierten Kolleginnen und Kollegen gegen den Krieg in Europa und eine fruchtbare Diskussion über die strategischen Zuspitzungsmöglichkeiten unserer berechtigten sozialen und friedenspolitischen Forderungen. – Mit dem Ziel der Vereinheitlichung dieser durch
verstärkte Koordinierung und Verzahnung fortschrittlicher gewerkschaftlicher Kämpfe auf länderübergreifender Ebene.

Hoch die Internationale Solidarität!