Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freundinnen und Freunde,
die Kriege nehmen an Grausamkeit und Intensität zu, nach einem Jahr ununterbrochener Bombardierung des Gaza-Streifens, bombardiert die Netanjahu-Regierung nun das libanesische Volk, in der Ukraine geht der Krieg weiter, auch wenn die Nachrichten zunehmen, dass die Zahl der Desertationen wächst, viele Soldaten völlig erschöpft sind und die Rufe nach einem Waffenstillstand lauter werden.
Und wir wissen, das sind nicht die einzigen Kriege.
Die Völker wollen keinen Krieg – sie wollen nicht mit Toten, Verletzten für den Krieg zahlen und gezwungen werden ihre Heimat zu verlassen und sich in der Fremde eine neue Existenz aufbauen müssen.
Es sind die kapitalistischen Interessen, deren Vertreter die Regierungen von Biden, Macron, Meloni und auch die deutsche Regierung unter Scholz sind, die die Kriege am Laufen halten, die für die gigantischen Profite der Rüstungswirtschaft sorgen.
Ich bin Lehrerin und Mutter von zwei kleinen Kindern und erlebe, wie in der Bildung, in der Schule das Geld überall fehlt. Die geflohenen Jugendlichen aus der Ukraine und aus Afghanistan und Syrien bekommen nicht genug Deutschunterricht, in der Kita meiner Kinder fehlen Erzieherinnen und die Kinder können kaum beaufsichtigt werden. Eingewöhnungen müssen verschoben werden oder laufen unter katastrophalen Bedingungen ab. Kinderarztpraxen schließen und die Eltern haben keinen Arzt, weder die Vorsorge-Untersuchungen können durchgeführt werden, noch kann eine Bescheinigung für den Kitaeintritt ausgestellt werden. Kinder können nicht in die Kita, Frauen nicht zur Arbeit – „Der Kapitalismus frisst seine Kinder.“
Mit Entsetzen sehen wir täglich in den TV-Nachrichten die hungernden und sterbenden Kinder, deren Schulen zu Kratern gebombt wurden.
„Kinder von Gaza, Kinder von Palästina, es ist die Menschheit die ermordet wird“, diese Worte des amerikanischen Arztes Dr. Mark Perlmutter sollten unvergessen sein.
Wir müssen, wir können ihren Krieg beenden. In Deutschland fehlen Wohnungen, Notfallpraxen werden geschlossen, das Gesundheitswesen wurde kaputt gespart, Medikamente besonders für Kinder fehlen– aber für Kriege, Töten, Morden sind Unsummen da. Das können wir nicht länger hinnehmen.
Nein – sagen wir Nein – der berühmt deutsche Dichter Wolfgang Borchert hat nach dem Zweiten Weltkrieg ein Gedicht geschrieben, in dem er Frauen, Arbeiter – alle auffordert Nein zu sagen, wenn wieder Kriege vorbereitet werden.
Ja, das machen wir. Die Europäische Konferenz ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Krieg, der in allen Ländern stattfindet.
In Heilbronn haben wir eine lange Tradition mit Kundgebungen, Veranstaltungen gegen den Krieg, die sich großer Zustimmung der Heilbronner Bevölkerung erfreut. Denn Heilbronn wurde am 4. Dezember 1944 von britischen Bombern angegriffen und die Stadt wurde annähernd dem Erdboden gleichgemacht. 1985 entging die Stadt knapp einer Katastrophe als der Motor einer amerikanischen Pershing-Rakete auf der Waldheide explodierte.
Ich wünsche euch einen guten Austausch und fruchtbare Diskussionen.
Keine Waffenlieferungen – Stopp den Kriegen in der Ukraine, in Gaza und überall.
Waffenstillstand sofort.
Swetlana Zingraf