„Dieser NATO-Gipfel kostet uns Milliarden, während wir kein Geld für Bildung oder Gesundheit haben.“

Interview mit Martine Heythuyzen, Gewerkschafterin FNV, Niederlande, beantwortet unsere Fragen vom Gegengipfel der NATO in Den Haag

Du hast den europäischen Aufruf gegen den Krieg unterzeichnet. Kannst du uns dazu etwas sagen?

Ja, ich habe ihn unterschrieben, weil es Zeit ist, die Stimme zu erheben. Wir stehen an einem entscheidenden Wendepunkt in der Weltlage. Jeder Cent, der in Rüstungsverträge fließt, insbesondere in solche mit der NATO, muss gestoppt werden. All das stärkt nur den Imperialismus der Vereinigten Staaten. Das haben wir heute Abend wieder gesehen, als der Iran bombardiert wurde und Israel seinen Völkermord an den Palästinensern fortsetzen konnte. Wir müssen die Hoffnung bewahren und uns jetzt gegen das Imperium wehren. Jetzt oder nie.

Heute findet die Demonstration gegen den NATO-Gipfel in Den Haag statt. Warum bist du hier?

Ich bin zum einen aus den Gründen hier, die ich gerade genannt habe. Ich denke, es ist an der Zeit, alle Waffenabkommen zu stoppen, aber auch als niederländische Staatsbürgerin. Dieser NATO-Gipfel findet bei uns statt, er kostet uns Milliarden, während wir kein Geld für Bildung oder Gesundheit haben. Auch diese Woche ist es hier in Den Haag sehr schwierig, in Krankenhäusern medizinisch versorgt zu werden – und das nur, um ein paar Faschisten zu empfangen? Ich finde, Faschisten sind hier nicht willkommen, sie sollten einfach nach Hause gehen. Und wir dürfen das in unserem Land nicht tolerieren.