Interview mit Rainer Braun, IPB (Internationales Friedensbüro) und „Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder!“, Deutschland

Frage: Du hast den europäischen Aufruf unterzeichnet, in dem es heißt: Kein Cent, keine Waffe, kein Menschenleben für den Krieg. Kannst du uns erklären, warum?
Reiner Braun: Nein zum Krieg zu sagen ist heute dringender denn je, insbesondere nach dem nächtlichen Bombenangriff der US-Luftwaffe auf den Iran, der den Weg für einen dritten Weltkrieg ebnet – oder ebnen könnte. Wir müssen Nein zum Krieg sagen, weil es um unser Überleben geht.
Aber es geht auch um die Lebensbedingungen für die Zukunft. Wir brauchen jeden Cent für Soziales, für Arbeitsplätze, für Gesundheitsversorgung, für Bildung. Wir brauchen eine Alternative zur offiziellen Politik auf beiden Seiten des Atlantiks. Das bedeutet: keinen Cent für das System, jeden Cent für soziale Sicherheit und Schluss mit allen Kriegen. Das hat mich dazu bewogen, den Aufruf zu unterstützen.
Die Unterzeichner dieses Aufrufs zeigen, dass es in Europa eine wachsende Bewegung gegen die Militarisierung gibt. Und ich halte das für wichtig und notwendig, vor allem wenn ich mir die Pläne von von der Leyen anschaue, in den kommenden Jahren 800 Milliarden Euro auszugeben, geliehenes Geld – und diese Schulden müssen wir zurückzahlen. Die Folge ist das Leid der Menschen. Wir brauchen mehr Unterstützung. Wir brauchen diesen Aufruf, wir müssen ihn in ganz Europa verbreiten. Und im Anschluss an diesen Aufruf brauchen wir – spätestens Anfang nächsten Jahres – gemeinsame Aktionen auf europäischer Ebene.